VIZEDIKTATOR

Dresden; Ostpol (15.03.2018)

Wie Phönix aus der Asche steigen VIZEDIKTATOR zurzeit auf. Fernsehauftritte, Radiopräsenz und in den Printmedien sind sie allen Ortes zu bewundern. Da hatte ich für ihre Dresden Show am 15.03.2018 schon die „Scheune“ als Location im Blick, aber nein, ein mir völlig unbekannter Club präsentierte die Jungs aus Berlin. OSTPOL ist eine etwas renovierungsbedürftige Stadtvilla, die einen Punk, Indie-Club beherbergt und mich vom Ambiente total beeindruckte. Schon allein dafür hat sich mein Trip nach Dresden gelohnt. Aber es geht ja hier um VIZEDIKTATOR. Die Jungs kamen mit „Hollywood Europa“ auf die kleine Bühne und hatten mich mit ihrem Sound und ihrer Ausstrahlung sofort in ihren Bann gezogen. Sie wirkten so authentisch, bei dem was sie machten – keine Rockstar-Allüren und kein überhebliches abgrenzen vom Publikum. Sie waren sprichwörtlich mitten im Geschehen. Sänger Benjamin Heps funktionierte dann den „Saal“ auch kurzerhand zur Bühne um, tobte durch die Massen und brachte auch den letzten noch zum abfeiern.

VIZEDIKTATOR stehen links und bringen das in ihren Texten auch klar zum Ausdruck. Das finde ich in der heutigen Zeit auch mehr als wichtig und wenn sie dann singen „Tod denen die versuchen sich zu bereichern an den andern. Tod der Gier auf den Besitz oder auf die Hinterlist“, dann ist das einfach nur großartig. Eine Band muss klar Stellung beziehen und das sehr junge Publikum mit diesen gesellschaftlichen Themen konfrontieren.

Beim Konzert rockte sich die Band durch ihre bisherigen Releases und die Stimmung, die von Beginn an gut war, steigerte sich von Song zu Song. Mit „Stadt aus Gold“, „Tränen im Gesicht“ und „Dessau“ wurde das Publikum noch einmal voll gefordert. Absolut textsicher sang die angereiste Meute und feierte die Band absolut berechtigt. Völlig durchnässt, absolut entspannt und begeistert verlasse ich den Club und habe einen Liveauftritt hinter mir, den ich lange Zeit in dieser Intensität und Energie nicht mehr gesehen habe.

An der „rechten“ Ecke meiner Windschutzscheibe steckte am Abend übrigens noch ein Strafzettel für falsches Parken. Aber auch das konnte mir den Abend nicht verderben. Mein Fazit: Geiler Club, tolle Leute, sau coole Band – VIZEDIKTATOR muss man erleben!

Arnim Bohla