THE SWEET

Dresden; Schlachthof (23.03.2017)

Das habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Eine dreihundert Meter langer Pulk vor dem Konzertort und eine gut gelaunte wartende Menge älteren Semesters. Aber, und das war auffallend, es waren auch viele junge Leute mit dabei. Alle warteten in dem Bewusstsein, eine der oder besser die erfolgreichste Glam-Band der 70er noch einmal zu sehen. Zumindest ein originales Mitglied, Andy Scott, ist noch dabei. Und da kann man schon mal in positiven Erinnerungen schwelgen. Als die Tore dann geöffnet wurden ging es zivilisiert hinein und nach ein paar gemütlich getrunkenen Bierchen ging es dann mit einem der Megasongs in die eine Stunde Nostalgiebewältigung. Mit „Action“ kam Andy Scott mit seiner Mannschaft auf die Bühne und hatten das Dresdner Publikum sofort im Griff. Eine so ausgelassene und geile Stimmung ist nicht immer garantiert, wenn die alten Helden, reduziert um einen großen Teil der Originalmitglieder, auf Tour gehen. Der Spaß und die Freude war auf beiden Seiten zu spüren. Die Band gab das zurück, was sie vom Publikum bekam und so steigerte sich die Stimmung fast bis zur Ekstase. Ein Hit jagte den anderen. „Hell Raiser“, „The Six Teens“, „Teenage Rampage“, „Wig-Wam Bam“ usw. Auch die Akustik Fraktion kam auf ihre Kosten. Die frühen Hits, wie „Co-Co“, „Funny Funny“ und „Poppa Joe“, wurden auf die ruhige Art und Weise dargeboten. Eine willkommene Abwechslung zum Glam-Hitfeuerwerk. Die Zugabe bestand dann wie schon in den letzten Jahren aus „Block Buster!“ und „The Ballroom Blitz“, die einen würdigen und glorreichen Schlusspunkt setzten. Ich möchte mich hier, wie bereits oben geschrieben nicht in die Diskussion  vertiefen, ob es Sinn oder Unsinn ist, mit einem Original-Band-Mitglied auf Tour zu gehen. Auf jeden Fall ist es für diejenigen, die in den 70ern auf Grund der politischen Situation nie die Chance hatten, „THE SWEET“ live zu sehen, eine gute Gelegenheit dies nachzuholen. Mein Fazit, geht hin und lasst es rocken. Andy Scott, thanks for signed my Record.

Arnim Bohla