STIFF LITTLE FINGERS

SO36 – Berlin (13.11.2014)

Jetzt habe ich meinen Frieden mit der Band um Jake Burns gemacht. Ihre Show im legendären SO36 hat mich absolut überzeugt und für alle Zeiten kann ich die alten Platten wieder ohne Groll auflegen. Mitte der 90er Jahre muss es gewesen sein, da habe ich mich zu einem groß angekündigten Gig der Band fast 200 Kilometer aufgemacht, um die alten Klassiker mal live zu hören. Am Konzertort angekommen merkte ich sehr schnell, dass hier nicht alles stimmt. Tumult an jeder Ecke und missmutige Fans. Zu recht, wie sich herausstellte, denn „STIFF LITTLE FINGERS“ hatten ihren angekündigten Gig kurzerhand abgesagt, da ihnen der Club zu süffig erschien. Ich war ab diesem Zeitpunkt stinksauer auf die Band und es mussten schon ein paar Jahre vergehen, um mich wieder an ein Konzert der Band zu wagen. Es war eine gute Entscheidung, denn was da an dem Abend geboten wurde, war wirklich ein geniales Punkkonzert, mit einigen der größten Hits dieses Genres überhaupt. Als Opener hat die Band das großartige „Wasted Life“ ausgewählt, gefolgt von einigen Tracks des neuen Albums „No Going Back“, die teilweise mit den alten Klassikern mithalten können. Aus der Hitkiste holte die Band dann noch „Nobody’s Hero“, „Doesn’t Make It Alright“ und „Barbed Wire Love“. Die Höhepunkte sollten aber noch folgen. Mit den Zeilen „He joined up to get a job, And show he wasn’t scared“ aus dem Song „Tin Soldiers“ wurde das Konzertende eingeleitet. Und hier muss ich ein paar Superlative verwenden. Die markanten Gitarrenriffs und die Stimme von Burns katapultierten mich zurück in die 70er und ein Schauer von Begeisterung lief mir über den Rücken. Eine tobende Masse von alten und grauen Herren feierten noch die Songs „Suspect Device“, „Johnny Was“, und „At The Edge“. Die Krönung war der Abschluss mit „Alternative Ulster“. Mein Fazit, beim nächsten Mal bin ich wieder dabei.

PS: Nach ca. 6 Songs stand das Konzert kurz vor dem Abbruch, nachdem Jake Burns einen vollen Bierbecher ins Gesicht geschüttet bekam. Er brachte unmissverständlich zum Ausdruck, dass er bei einer Wiederholung die Bühne verlassen würde.

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Arnim Bohla