JAY REATARD

Dresden – Beatpol (20.03.2009)

„Jay/ Hey Ho – Let’s Go“! Dieser „Ramones“-Schlachtruf kann durchaus als Motto für die Show herhalten. Gegen 23.05 Uhr betrat Jay Reatard mit seinen zwei Mitstreitern die Bühne im Dresdener Beatpol, der sich als eine sehr geile Location präsentiert.

„An Ugly Death“ ist der Opener und das Soundgewitter von Garage, Punk und Rock’n’Roll war von der ersten Sekunde an atemberaubend. Nach ein paar Schwierigkeiten mit dem Mikrophon, das Jay fast zum Ausrasten brachte, stimmte er Mähne schüttelnd einen Song nach dem Anderen an. Eine wahre Explosion und von der Bühne schmetterte High-Energy Punk’n’Roll. „My Shadow“, „All Over Again“, „I’m Watching You“, „Trapped Here“ und „Greed Money Useless Children“ und einige weitere Hits seiner unzähligen Singles. Kein Song länger als 2 Minuten und Jays Stimme kommt live noch besser, als auf Platte zur Geltung. Mit „Waiting For Something“ und „Let It All Go“ ist er auch schon am Ende des Sets und den Mittelfinger in Richtung Publikum gestreckt, verlässt er die Bühne. Das verdutzte Publikum registriert erst nach dem die Band den Saal verlassen hat, dass die Show, nach gerade mal 35 Minuten, vorbei ist. Es bestand kaum die Chance eine Zugabe einzufordern, da alles viel zu schnell ging. Vielleicht ist die Band auch etwas angepisst, da man ehrlich sagen muß, für einen Freitag waren mit überschaubaren 70 bis 80 Leuten, sehr wenige Fans angereist. Im Nachhinein denke ich aber, lieber ein kurzes und saugeiles Konzert, als eine Stunde oder mehr Mittelmaß. Nach dem Jay Reatard ein Interview für das lokale Fernsehen gegeben hatte, nutzte ich auch die Gelegenheit, um mich für den Gig zu bedanken. Unerwarteterweise steht vor mir ein gut gelaunter Jay und ich habe nicht den Eindruck, dass er von dem Gig enttäuscht ist.

Fazit zur Show, absolut sehenswer!Uum noch einmal auf den Eingangs zitierten „Ramones“-Schlachtruf zurückzukommen, kurze schnelle Songs und eine auf das wesentliche reduzierte Show umschreiben dieses Konzert recht gut.

Arnim