EA80

SO36 – Berlin (14.08.2014)

Ein Ständchen zum Geburtstag des alt ehrwürdigen SO 36 in Berlin sollte es sein. EA 80 aus Mönchengladbach kamen nach 2008 zu einem weiteren Stelldichein nach Berlin. Die etwas in die Jahre gekommene Band – übrigens auch daran erkennbar, dass Martin seine ab und an misshandelte Gitarre, zwei Mal reparieren musste – legte wieder einmal einen Gig hin, der beweist warum sie Kultstatus besitz. An sich weiß man ja nie, was man bei einer EA 80 Show geboten bekommt. Das, was wir am dann zu hören bekamen, war ein sehr gute Querschnitt aus unterschiedlichen Platten und Schaffensperioden der Band. Ihrem Stil sind sie ohnehin immer treu geblieben und insofern kann man kaum bestimmte Phasen der Bandhistorie unterscheiden. Der Sound im ausverkauften SO 36 war aus meiner Sicht sehr gut. Der Band, oder besser gesagt Martin, kann man eine gewisse Bühnenperformance bestätigen und die Stimmung war dementsprechend super. Es ist schon erstaunlich mit welcher Energie er die Bühne für sich erobert. Passend zu den Songs mal in melancholischer Stimmung, mal mit Wut und tobend oder zur Abwechslung auch etwas stimmungsvoller. Das er sich dann auch noch in die pogende Menge wagte, ist in dem Alter (Sorry) nicht selbstverständlich. EA 80 präsentierten eine Setlist die sehr überlegt schien, wie alles bei dieser Band. Na klar ist das „unprofessionelle“, das sich Verweigern schon ein Image der Band, das sie mittlerweile gekonnt pflegen. Kaum Werbung, keine Plakate, keine T-Shirts, kaum Interviews usw. Alles wird, wie es scheint, dem Zufall überlassen. Bei genauerem Hinsehen aber eben doch nicht, siehe Songsauswahl. U.a. gab es „360°“, „Zwischen 0 Und 12“, „Vor dem Untergang“, „Fort von Krank“, „Später“, „Film-Riss“, „Gugging“, „Innenraum“, „HC/DC“, „Definitiv:Nein (Ja)“, „Warum“, „Licht“ und „Die Suche“. Und um den Kult weiter zu pflegen gab es an dem Abend die neue Split-Single der Band, die in einem Betonklotz „eingemauert“ erscheint. D.h., um an die Musik zu kommen muss man das Cover zerstören. Genau das macht diese Band aus und dafür lieben wir sie.

Arnim Bohla