DEEP PURPLE mit Symphonieorchester

Dresden – Elbufer (23.07.2011)

Es dauerte keine fünf Minuten und mein Rock bzw. bevorzugt Punkrock gewohntes Ohr hatte sich, statt auf vier Instrumente, auf ein Orchester eingestimmt. Ich muss zugeben in meiner Serie einigen 70er Jahre Bands, die mich vor meiner Punkzeit beeinflussten und begeisterten, nochmals einen Besuch abzustatten, nimmt dieses Konzertereignis einen besonderen Platz ein. Schon allein die Kulisse, das Dresdner Elbufer, gegenüber die Brühlschen Terrassen, die alles überragende Frauenkirche, die Semperoper usw. sind Ereignis genug. Gegen 21:00Uhr beginnen die Musiker der Neuen Philharmonie Frankfurt mit dem Opening und nach und nach kommen die alten Herren Ian Gillan (Gesang, Mundharmonika), Roger Glover (Bass), Ian Paice (Schlagzeug) und die relativ „jungen“ Mitstreiter Don Airey (Hammond-Orgel, Keyboard) und Steve Morse (Gitarre) auf die Bühne. Den Reigen der alten Klassiker eröffnete „Highway Star“ und der geniale Sound, das faszinierende Zusammenspiel zwischen den Rockern und dem Orchester sowie die handwerkliche Brillanz aller Musiker sind eine Grundlage für ein Klangerlebnis besonderer Art. Neben diesen musikalischen Aspekten bekommt man vom ersten Ton an mit, dass bei den mittlerweile in die Jahre gekommenen Musikern keine Spur von Müdigkeit oder Satsein zu spüren ist. Vielmehr sprühen sie vor Spielfreude, Elan und wenn man das Alter mit betrachtet kommen sogar ein paar Possen a la „Hellacopters“. Ein besonderes Highlight ist das von Jung Purple Steve Morse abgelieferte Gitarrenduell mit einer Geige, gespielt vom Dirigenten der Philharmonie. Wie in einer herkömmlichen Rockbesprechung könnte man jetzt alle Sololeistungen erwähnen, aber darauf verzichte ich, da das bei dem Bandnamen eine gesetzte Größe ist. Vielleicht noch ein paar Highlights aus der Setlist, wie z.B. „Hard Lovin‘ Man“, „Strange Kind Of Woman“, „Woman From Tokyo“, „Lazy“ und der Megahit „Smoke On The Water“. Auch bei der Zugabe bewiesen Paice, Glover und Gillan ein glückliches Händchen. Mit „Hush“ und dem für mich besten Rocksong der Band ever „Black Night“ verabschiedete sich die Band vom Dresdner Publikum. Ein wirklich toller Abend, ein klasse Gig und eine überaus gute und sehenswerte Band.

Arnim